Falsche Feuerwehrmänner klingeln an der Haustür, geben vor, die Rauchmelder überprüfen zu müssen und bitten um Einlass – allerdings, um Wertsachen zu stehlen. Diese Warnung verbreitet sich seit Montag über die Internet-Nachrichtenplattform Whats-App. Vorsorglich hat die Polizei in Neumünster of ziell vor diesen Machenschaften gewarnt. „Man kann nie ausschließen, dass es so etwas gibt“, erklärte Polzeisprecher Sönke Hinrichs.
Allerdings vermutet auch er, dass es sich um eine Falschmeldung handelt. Bei der Polizei gemeldet hatte sich die Feuerwehr Wasbek und darauf hingewiesen, dass
die Wehr Wasbek selbst keine Kontrollen der Feuermelder in den Privathaushalten vornehme. Nach Erkenntnissen der Feuerwehr sollen jedoch am Montag Unbekannte in Ehndorf von Tür zu Tür gegangen sein und vorgegeben haben, die Rauchmelder kontrollieren zu müssen. Strafanzeigen liegen der Polizei bislang nicht vor.
Nach shz-Recherchen konnte im Umland bisher niemand gefunden werden, bei dem die falschen Feuerwehrmänner wirklich vor der Tür standen. Wasbeks Feuerwehrchef Heinrich Kühl, Ehndorfs Bürgermeister
Hauke Göttsch und zahlreiche weitere Bürger aus Ehndorf und Wasbek hatten von der Masche ausschließlich über
die Nachrichtenplattform Whats-App erfahren. Außerdem soll die Meldung auch in zahlreichen anderen Gemeinden über Whats-App und Facebook verbreitet worden sein.
Dennoch rät die Polizei in mehreren Bundesländern zur Vorsicht: Am 11. Januar haben sich drei falsche Feuerwehrmänner Zutritt zu zwei Wohnungen in Hannover und im benachbarten Laatzen verschafft. Auch die Polizei Bremen berichtete am
14. Januar über eine 79-Jährige, der von vermeintlichen Rauchmelder-Kontrolleuren Schmuck und Bargeld gestohlen wurde. Der Landesfeuerwehrverband hatte noch
nichts von der angeblichen Rauchmelderüberprüfung gehört. „Seit zehn Jahren sind Rauchmelder P icht
in Schleswig-Holstein, aber das wird
von den Feuerwehren nicht überprüft“, erklärte Holger Bauer, Sprecher des Landesfeuerwehrverbandes. Bei Fragen in Sachen Rauchmelder dürfe man sich jedoch immer gerne an die Wehr vor Ort wenden.
Auch wenn die Whats-App-Nachricht sehr wahrscheinlich eine Falschmeldung ist, warnen Polizei und Feuerwehr davor, Unbekannte in die Wohnung zu lassen. Verdächtiges sollte der Polizei, Tel. 110, gemeldet werden.
Mit frdl. Genehmigung: shz, Holsteinischer Courier, Susanne Otto