„Gemeinsam das Ehrenamt stärken“

Unser Motto „Gemeinsam das Ehrenamt stärken“ haben wir mit Bedacht gewählt. In Zeiten, in denen es vielen Einrichtungen und Institutionen äußerst schwer fällt, Nachwuchs im Ehrenamt zu generieren, können die Freiwilligen Feuerwehren in Lübeck stolz darauf sein, die Mitgliederzahlen in den Einsatzabteilungen stabil zu halten. Ein großer Dank gilt dabei der stabilen Jugendarbeit. Eine Stärkung des Ehrenamtes ist die beste Grundlage für eine weiterhin erfolgreiche Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren in Lübeck.

Den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren rufe ich ganz im Sinne unseres Mottos zu: Haltet weiter an dem Ziel fest, Mitglieder für die Jugend- und Einsatzabteilung zu gewinnen, damit die Freiwilligen Feuerwehren auch in Zukunft einsatzbereit bleiben. Die attraktive Gestaltung der Feuerwehrarbeit stärkt auch zukünftig die ehrenamtliche Arbeit.

Durch die hauptamtliche Wiederbesetzung der Geschäftsstelle ist ein entscheidender Beitrag zur Stärkung des Ehrenamtes geleistet worden. Die Anforderungen an eine moderne und ehrenamtliche Feuerwehrarbeit haben stark zugenommen. Hier ist eine Unterstützung des Ehrenamtes unumgänglich. Die Geschäftsstelle ist hier der richtige Weg.

Das Jahr 2018 war auch geprägt von der Zukunftsgestaltung des Stadtfeuerwehrverbandes. Durch das absehbare Ausscheiden der Kameraden Gaul und Schütt waren umfangreiche Gespräche und die Beteiligung der Wehren ein wichtiger Bestandteil dieser Prozesse, die in den Wahlen auf der Jahreshauptversammlung 2019 gipfeln. Gemeinsam mit den neuen und alten Akteuren gilt es, das Ehrenamt gemäß des heutigen Mottos zu stärken und zu erhalten. Ich biete allen Beteiligten in den Wehren an, sich aktiv an diesem Prozess zu beteiligen.

Aufbauend auf den Gesprächen mit der Politik war die Umsetzung der Ergebnisse aus dem Wirtschaftlichkeitsgutachten auch wieder eines der Haupthemen im Berichtsjahr. Die Zusammenarbeit mit den politischen Vertretern war und ist stets offen und vertrauensvoll. Wir hoffen natürlich auch zukünftig, auf die Unterstützung und Stärkung der Freiwilligen Feuerwehren und des Ehrenamtes.

Auch die Beteiligung der Freiwilligen Feuerwehren in die Ziele 2025 der Feuerwehr Lübeck war ein Schwerpunktthema im Berichtsjahr. Das Motto „Gemeinsam kompetent schützen“ ist der Oberbegriff für eine Vielzahl von Vorhaben und Maßnahmen, die uns bis ins Jahr 2025 begleiten werden. Die Freiwilligen Feuerwehren sind bereit, sich aktiv in diese Prozesse einzubringen.

Leider ist die Gefährdungslage in der Bundesrepublik potentiell vorhanden. Die Ereignisse und Erkenntnisse im Bundesgebiet zeigen auf, dass der Katastrophenschutz ein wichtiges und notwendiges Mittel in der Gefahrenabwehr ist. Noch präsenter wurde dies nicht zuletzt durch den Anschlag in einem Lübecker Bus zu Beginn der Travemünder Woche im Berichtsjahr.

Die Freiwilligen Feuerwehren sind ein unverzichtbarer Baustein und kompetenter Partner im Gesamtkonstrukt des Katastrophenschutzes.

Zur Unterstützung des Katastrophenschutzes stehen aber auch der Bund und das Land Schleswig-Holstein in der Pflicht. Die angedachten Beschaffungen für den Bereich Feuerwehr sind eine sinnvolle Ergänzung der Einsatzplanungen der Kreise und kreisfreien Städte.

Die immer zunehmende Anzahl an flächendeckende Schadenslagen muss auch in Zukunft verlässlich abzuarbeiten sein. Zur Abdeckung solcher Schadensereignisse muss, ähnlich wie im Katastrophenschutz, eine Vielzahl an Einsatzkräften und Fahrzeugen zur Verfügung stehen, um auch über längere Zeiträume einsatzbereit zu sein und neues Personal jederzeit zugeführt werden kann. Oft müssen aber auch schon bei nicht so großen Einsätzen, umfangreiche Ressourcen an Mannschaft und Gerät eingesetzt werden, um die Lagen zu beherrschen.

Nur mit Unterstützung durch die Freiwilligen Feuerwehren, mit ihrer großen Anzahl an Personal und dem derzeitigen Fahrzeugbestand, sind diese Aufgaben auch in Zukunft abbildbar.
Die Freiwilligen Feuerwehren haben im Berichtsjahr bei 1017 Einsätzen gezeigt, dass sie ein professioneller und verlässlicher Partner sind.

Grundlage für ein solches ehrenamtliche Engagement ist eine zeitgemäße Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehren mit Fahrzeugen, Schutzausrüstung und Feuerwehrhäusern. Durch attraktive Rahmenbedingungen ist es auch zukünftig möglich, das Ehrenamt in den Freiwilligen Feuerwehren zu stärken und damit zu erhalten.

Dass so eine Planung gewissenhaft an die vorhandenen Ressourcen aber auch die Risiken einer Stadt angepasst sein muss, ist selbstverständlich. Die Sicherheit ist ein hohes Gut, an dem nicht an falscher Stelle gespart werden darf. Die Freiwilligen Feuerwehren tragen durch ein ehrenamtliches Engagement zur Entlastung des städtischen Haushaltes Jahr für Jahr bei. Insofern appelliere ich an die politischen Gremien, die Freiwilligen Feuerwehren auch zukünftig zu unterstützen. Ich setze darauf, dass die Hansestadt Lübeck auch in Zukunft erkennt, dass sich die aus fachlicher Sicht erforderlichen Investitionen in die Feuerwehr Lübeck lohnen.

Die Feuerwehrhäuser in Kronsforde und Groß Steinrade sind desaströs. Es ist bewundernswert, wie die Wehren trotz der bekannten schlechten Umstände einen regelmäßigen Übungs- und Einsatzdienst zum Wohle der Bürger in der Hansestadt Lübeck leisten. Die Freiwilligen Feuerwehren sind sehr froh, dass sich bei den Bauvorhaben in Kronsforde und Groß Steinrade eine Lösung abzeichnet. Nicht zuletzt durch die äußerst gute Zusammenarbeit zwischen der Feuerwehr und den politischen Gremien, sind die Bauvorhaben einen guten Schritt vorangekommen.

In diesem Zusammenhang sei noch einmal angemerkt, dass der Stadtfeuerwehrverband, wie auch die politischen Fraktionen, auch zukünftig Zwangszusammenlegungen von Wehren ablehnt. Zwangszusammenlegungen auf Landes- und Bundesebene haben gezeigt, dass ehrenamtliche Strukturen zerstört werden und zu Mitgliederrückgang führen.

Die Freiwilligen Feuerwehren haben im Berichtsjahr durch eine Vielzahl von Fortbildungen auf Kreis- und Landesebene dafür gesorgt, den professionellen Stand der Ausbildung zu halten bzw. auszubauen.

Die Jugendfeuerwehren sind weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Nachwuchsgewinnung. Nur mit den 14 Übertritten ist es uns gelungen, auch im Berichtsjahr unsere Mitgliederzahlen stabil zu halten. Ich danke allen Jugendwarten und Ausbildern für ihr außerordentliches Engagement, eine interessante und zukunftsorientierte Jugendarbeit in den Wehren zu leisten.

Mit der Gründung der Kinderabteilung in Wulfsdorf/Vorrade hat auch die Lübecker Feuerwehr dieses interessante und neue Gebiet der Feuerwehrarbeit betreten. An Interessenten mangelt es nicht. Wir sind auf die Erfahrungen in diesem Bereich mehr als gespannt.

Ich möchte mich bei den Wehren für die gute und konstruktive Zusammenarbeit bedanken. Ich danke allen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden der Freiwilligen Feuerwehren für ihre ehrenamtliche Mitarbeit. Danken möchte ich aber auch den Familien und Partnern sowie Arbeitgebern. Sie alle sind es, die das Ehrenamt unterstützen und somit erst ermöglichen.

Lasst uns so weiter machen und gemeinsam das Ehrenamt stärken. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit allen Beteiligten.

Lübeck, im März 2019
Sven Klempau
Stadtwehrführer

Jahresbericht für 2018 (Stand 04.03.2019) – DRUCKVERSION